751 Maschinen am Start – 13.420 € Spendengelder „eingefahren“ – Schirmherr Hubert Aiwanger

Die „Macher“ des Motorradbenefizkorsos: DJK-Ehrenvorsitzender Manfred Strobel (l.) und Kreisbrandinspektor Bernhard Süß

Schirmherr Hubert Aiwanger beim Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Grattersdorf mit Staatsminister Christian Bernreiter (l.) und Landrat Bernd Sibler (r.) sowie Bürgermeister Robert Schwankl (hinten).
Das hatten sich Organisator Manfred Strobel und Korsoleiter Bernhard Süß nicht träumen lassen: Mit insgesamt 751 Motorrädern, Trikes und Quads wurde nicht nur der bisherige Teilnehmerrekord gebrochen, sondern mit 13.420,91 € eingefahrenen Spenden auch ein neuer Spendenrekord aufgestellt.
Bereits am Sonntagvormittag war bei herrlichem Bikerwetter in der kleinen Ortschaft Kerschbaum (zwischen Grattersdorf und Langfurth) Motorradgeknatter zu hören, das nicht abzureißen schien. Der Parkplatz innerhalb der Ortschaft wurde zu klein, so dass auch auf den früheren Skiliftparkplatz und die Kreisstraße ausgewichen werden musste, auf der wegen der Veranstaltung eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingerichtet war. Die zahlreichen Teilnehmer konnten sich an den Verpflegungsständen der DJK Grattersdorf mit Kaffee und Kuchen oder auch mit Leberkässemmel, Schnitzel oder Bikergulasch stärken und auf den aufgestellten Bierzeltgarnituren die wunderschöne Aussicht auf das Donautal genießen. Auch einige Aussteller informierten über „alles ums Motorrad“.
Gegen Mittag segnete Pfarrer Josef Huber im Rahmen einer kleinen Andacht die Motorräder, Trikes und Quads und wünschte den Teilnehmern eine unfallfreie Rundfahrt. „Leo’s Family“ sorgte für die passende Country- und Bikermusik. Manni Strobel gab die Regeln für die Rundfahrt bekannt: Es wird kein „Rennen“ gefahren, es gilt Überholverbot, „Wheelies“ oder „Burn-outs“ sind verboten, es ist nur die rechte Fahrspur zu benutzen und Schrittgeschwindigkeit auf der Mainstreet von Pullman City zu fahren.
Um 13:30 Uhr ging es dann schließlich auf die Strecke: Angeführt von zwei Polizeimotorrädern, dem Blaulichtfahrzeug von Korsoleiter Bernhard Süß und einer Polizeistreife mit dem Chef der VPI Deggendorf, PR Stefan Potrykus, folgten zwei Motorräder des BRK und der Feuerwehr, die bei eventuellen Zwischenfällen hätten eingreifen können. Der Korso mit den 751 Fahrzeugen war rund 20 km lang, die Durchfahrtszeit betrug ca. 25 Minuten. Den Schluss bildete ein Rettungswagen und eine Polizeistreife mit EPHK Frank Schlenz. „Highlight“ war die Durchfahrt auf der Main Street durch die „Lebende Westernstadt Pullman City“, wo zahlreiches Publikum dem Korso jubelnd und applaudierend zuwinkte.

Das Highlight des Benefizkorsos: Motorräder, Trikes und Quads fahren durch die Main Street von Pullman City

Ausnahmezustand im kleinen Dorf Kerschbaum bei Grattersdorf, das von 751 Motorrädern, Trikes und Quads belagert wird (Foto: Drohne FF Riggerding)
Die Strecke führte von Kerschbaum aus über Langfurth, Simmetsreuth und Zenting über Saldenburg nach Thurmannsbang, weiter über Tittling, Fürstenstein und Aicha v. W. nach Pullman City. Der Rückweg führte über Außernzell und Schöllnach nach Grattersdorf und schließlich zurück zum Ausgangspunkt. Die Feuerwehren aus Oberaign, Langfurth, Riggerding, Lindau, Saldenburg, Thurmannsbang, Tittling, Fürstenstein, Aicha v. W., Eging, Außernzell, Schöllnach und Grattersdorf sorgten mit über 100 Mann an den neuralgischen Punkten für die Vorfahrt des Korsos, wofür Organisationsleiter Manfred Strobel bei seiner Schlussansprache herzlich dankte.

Für die Verpflegung waren Bierzeltgarnituren aufgebaut, von denen man einen herrlichen Ausblick genießen konnte.
Nach dem Eintreffen von Schirmherrn und stv. Ministerpräsident Hubert Aiwanger, Staatsminister Christian Bernreiter und Landrat Bernd Sibler folgte der Eintrag ins „Goldene Buch“ der Gemeinde Grattersdorf, bevor die Spenden übergeben werden konnten: 11.920 € gingen an das St. Ursula Hospiz in Niederalteich, 1.000 € an das Kinderheim in Nesslbach und 500 € an eine Grattersdorfer Familie, die einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hat. Ulrich Krüninger, Geschäftsführer des St. Ursula Hospiz dankte allen Spendern und den Organisatoren für ihre Mühen. Er erinnerte daran, dass das Hospiz jährlich über 150.000 € an Spenden braucht, um die Finanzierung sicherzustellen. Auch stv. Gruppenleiter Bernhard Schlegl dankte im Namen des Kinder- und Jugendhauses Nesslbach. Pullman-Chef Claus Six legte noch eins drauf und lud die Kinder einen Tag in die Westernstadt Pullman City ein. Six trug auch mit einer Spende von 2.000 € zum tollen Spendenerfolg bei, ebenso wie die Asen GmbH, das Bauzentrum Segl und Hubert Aiwanger mit je 500 € und die Fahrschule Albrecht mit 300 €.
Schirmherr Hubert Aiwanger, der mit großem Applaus begrüßt worden war, Staatsminister Christian Bernreiter und Landrat Bernd Sibler lobten in ihren Grußworten unisono das soziale Engagement aller Beteiligten, allen voran Organisationschef Manfred Strobel, Korsoleiter Bernhard Süß und die DJK Grattersdorf mit Vorsitzendem Wolfgang Egner. „Was ihr da auf die Beine gestellt habt, sucht seinesgleichen“ schwärmte der stv. Ministerpräsident: „Ja, es gibt noch Leute, die anpacken und soziale Verantwortung übernehmen, ihr habt Großartiges geleistet“!

Motorräder, soweit das Auge reicht: Der Dorfplatz und die Nebenflächen in Kerschbaum waren zugeparkt.

Startklar in Kerschbaum: Dicht an dicht reihten sich die Motorräder vor dem Start des Korsos. Rettungsdienstleiter Markus Mühlbauer (l.) folgte den Führungsfahrzeugen mit zwei Polizeimotorrädern, Korsoleiter Bernhard Süß und einer Polizeistreife.
Manfred Strobel bedankte sich schließlich bei allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen hatten: Angefangen von der Polizei, der Verkehrsbehörde am Landratsamt, dem BRK, den Feuerwehren, den rund 50 Akteuren der DJK Grattersdorf für die Verpflegung und Organisation, den Dorfbewohnern von Kerschbaum, besonders Sonja Raith für den Veranstaltungsplatz, Pullman City-Chef Claus Six, der Gemeinde Grattersdorf mit Bürgermeister Robert Schwankl und insbesondere Korsoleiter Bernhard Süß. Ein großes Danke ging natürlich auch an die zahlreichen Biker für die Teilnahme und an alle, die sich mit einer Spende an dem Riesenerfolg beteiligt hatten. Abschließend überreichte Strobel noch drei Pokale: Bodo Hammer war mit 81 Jahren auf seiner 125-er Yamaha der älteste Teilnehmer, Reinhold Weber aus Sindelfingen war mit 418 km der am weitesten angereiste Teilnehmer und mit 51 Motorradfahrern waren die Freebiker die teilnehmerstärkste Gruppe.
Alles in allem war der Motorradbenefizkorso eine rundum gelungene Veranstaltung, die dank zahlreicher helfenden Hände alle Rekorde sprengte und Gott sei Dank unfallfrei verlief. Trotz immenser vorbereitender Arbeiten freuen sich die Verantwortlichen auf eine Neuaflage in zwei Jahren, auch wenn der diesjährige Korso wohl kaum noch zu toppen ist.

Bei der Übergabe der 13.420 € Spendengelder: Korsoleiter Bernhard Süß (v. r.), Organisator Manfred Strobl, Bürgermeister Robert Schwankl, Staatsminister Christian Bernreiter, Landrat Bernd Sibler, Schirmherr Hubert Aiwanger, vom St. Ursula Hospiz Niederalteich Tanja Heining, Irene Basmer und Geschäftsführer Ulrich Krüninger sowie stv. Gruppenleiter Bernhard Schlegl (hi. 2. v. l.) vom Kinderheim Neßlbach.
Text und Fotos: Bernhard Süß