Das sonst eher beschauliche Dorf Grattersdorf im Lallinger Winkel am Fuße des Büchlsteins gelegen, war am Sonntag im Ausnahmezustand: Über 830 Motorräder, Trikes und Quads kamen in die Ortschaft und belegten jeden möglichen Parkplatz, denn die DJK Grattersdorf hatte zum sechsten Mal zu einem Benefiz-Motorradkorso eingeladen. Geschätzte 3.000 Besucher bevölkerten die Straßen Grattersdorfs schlenderten durch die Ortschaft, bewunderten die teils einzigartigen Gefährte und ließen sich im rund 1.000 Sitzplätze bietenden Biergarten Getränke und Verpflegung schmecken. Der „multifunktionale Parkplatz“ in der neuen Dorfmitte von Grattersdorf hat seinen ersten „Härtetest“ bestanden.

Der Motorradkorso wurde von drei Polizeimotorrädern angeführt: Streckenkoordinator Bernhard Süß bespricht sich kurz vor dem Start mit den Fahrern an der Spitze des Korsos.

Da haben natürlich einige zusammengeholfen: Unter der Gesamtleitung von Manfred Strobel sorgte die DJK Grattersdorf mit Vorsitzendem Wolfgang Egner jr. für die Verpflegung der Gäste, die sich an verschiedenen Ständen wie Polizei, DEKRA, TÜV Süd, St. Ursula Hospiz, Sternstunden, Schützenhilfe oder AKS informieren oder auch eine Typisierung für eine Knochenmarkspende durchführen konnten. Für die Korsorundfahrt am Nachmittag sorgte Kreisbrandinspektor Bernhard Süß, der sich um die verkehrsrechtliche Genehmigung und die Absicherung der Rundfahrt kümmerte: 15 Feuerwehren sorgten mit über 100 Kräften an zahlreichen Knotenpunkten für die ungehinderte Durchfahrt des geschlossenen Verbandes, der an der Spitze zusätzlich von drei Polizeimotorrädern, dem Fahrzeug des Streckenleiters, einer Polizeistreife sowie von Feuerwehr- und Rot-Kreuz-Motorrädern abgesichert wurde. Ein Rettungswagen sowie eine Polzeistreife bildeten den Schluss. Als das Schlussfahrzeug Grattersdorf verlassen hatte, war die Korsospitze schon Richtung Thurmannsbang unterwegs. Die Korsolänge betrug damit über 15 Kilometer, vom ersten bis zum letzten Fahrzeug dauerte die Durchfahrt rund 25 Minuten.

Höhepunkt der Korsorundfahrt war durch die Mainstreet von Pullman City zu fahren. Hunderte von Zuschauern klatschten und winkten den Motorradfahrern zu.

Die Strecke führte von Grattersdorf über Winsing und Riggerding nach Zenting, weiter über Thurmannsbang, Tittling und Fürstenstein vorbei an Aicha v. W. nach Pullman City. Das „Highlight“ der Korsorundfahrt war die Durchfahrt durch die Mainstreet von Pullman City: Hunderte von Zuschauern säumten die neue Durchfahrt von Pullman, klatschten und winkten den Teilnehmern zu. Unter den Motorradfahrern war auch Pullman-City-Chef Claus Sixt selbst, er unterstützt die Korsoorganisation seit Jahren. Über Eging, Außernzell, Iggensbach, Schwanenkirchen und Loh ging es nach rund eineinhalb Stunden wieder zurück nach Grattersdorf. Auf der gesamten Strecke, die knapp 70 km betrug, winkten hunderte von Zuschauern den Teilnehmern erfreut zu. Wann sieht man schon mal rund 850 Motorräder auf einmal im Konvoi fahren?

Bei der Spendenübergabe nach dem Korso: Bürgermeister Robert Schwankl (v. l.), Harry Sagstetter (größte Gruppe), Natalie Schmid (Sternstunden), Kaplan Peter Bosanyi, Tom Schosser (DJK), Irene Basmer (St. Ursula Hospiz), Hans und Josef von der am weitesten angereiste Gruppe aus der Obersteiermark (hinten mit orangen Hüten), Reinhold Leberfing (Schützenhilfe), Schirmherr stv. Ministerpräsident Hubert Aiwanger, Wolfgang Egner (Vorsitzender DJK Grattersdorf), Bodo Hammer (mit 83 ältester Teilnehmer), Staatsminister Christian Bernreiter, Streckenkoordinator Kreisbrandinspektor Bernhard Süß und Manni Strobel (Gesamtleitung der Veranstaltung).

Als Schirmherr der Veranstaltung fungierte kein Geringerer als der stv. Ministerpräsident Hubert Aiwanger, auch Staatsminister Christian Bernreiter ist Stammgast der Veranstaltung. Manfred Strobel begrüßte sie und dankte für ihr Kommen. Ein großer Dank galt auch Streckenkoordinator Kreisbrandinspektor Bernhard Süß für die Organisation und Leitung des Korsos: „Ohne dich und deine Feuerwehren wäre die Durchführung der Rundfahrt einfach nicht möglich!“, lobte er auch die eingesetzten Feuerwehrkräfte. Auch bei der Verkehrspolizeiinspektion unter der Leitung von Polizeioberrat Stefan Potrykus mit Stellvertreter Erstem Polizeihauptkommissar Frank Schlenz bedankte sich Strobel für die Korsoabsicherung auch mit den drei Polizeimotorrädern. Dankesworte sprach Strobel auch an „Leo’s Family“ für die ganztägige einzigartige musikalische Unterhaltung, Kaplan Peter Bosanyi für die Fahrzeugsegnung, dem Bayerischen Rundfunk, Niederbayern TV und Unserradio für die Unterstützung bei Werbung und Berichterstattung.

Begrüßen konnte Strobel auch stv. Landrat Roman Fischer, die Bürgermeister Robert Schwankl, Thomas Straßer und Alois Oswald, Natalie Schmid von Sternstunden, Irene Basmer vom St. Ursula Hospiz und Reinhold Leberfing von der Schützenhilfe. Die AKB konnte im Rahmen der Veranstaltung 30 Personen für die Knochenmarkspende typisieren. Die sagenhafte Spendensumme von 16.423 € war allein schon ein Rekord, Pullman-City-Chef Claus Sixt rundete die Summe noch auf 17.000 € auf. Pullman City hatte vorher schon 3.000 € gespendet, auch Dobak Immobilien steuerten 1.000 € bei. Die Spenden wurden in bar an das St. Ursula Hospiz, an Sternstunden, an die Schützenhilfe, an eine Gratterdorfer Familie, deren Haus im Frühjahr abgebrannt ist und an ein DJK-Mitglied mit einem großen persönlichen Schicksal verteilt.

Hubert Aiwanger, Christian Bernreiter und Bürgermeister Robert Schwankl lobten unisono alle Verantwortlichen und Helfer, die diese gigantische Verantaltung für gemeinnützige Zwecke auf die Beine stellen: „Biker zeigen Herz und spenden für eine gute Sache“. Sie bedankten sich insbesondere bei allen, die für eine unfallfreie Fahrt bei der Rundfahrt verantwortlich zeichneten.

Die Ortsdurchfahrt von Grattersdorf konnte zeitweise nur noch im Schritttempo befahren werden: Motorräder soweit das Auge reicht und geschätzte 3.000 Besucher, der Biergarten mit rund 1.000 Sitzplätzen war gut belegt.

Auszeichnungen gab es abschließend für Bodo Hammer, der mit 83 Jahren der älteste Teilnehmer war, für Manuela Lindenberger, die mit 382 Kilometer die weiteste Anreise hatte und für Harry Sagstetter, der mit seinen „Steelbikern“ mit 30 Teilnehmern die größte Gruppe stellte. Ein abschließender Dank ging an die Firmen und die Bevölkerung von Grattersdorf für die Zurverfügungstellung der benötigten Parkplätze sowie für das aufgebrachte Verständnis für diese einzigartige Veranstaltung.

Text und Fotos: Bernhard Süß